Astronomie mit Gammastrahlung ‒ ein Blick auf die extremen Orte des Universums
Zeit
Sprecher:innen
- Prof. Dr. Christian Stegmann
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Im Berliner Physikalischen Kolloquium im Magnus-Haus hat
Prof. Dr. Christian Stegmann,
Deutsches Elektronen-Synchrotron, Zeuthen,
vorgetragen.
Zusammenfassung
Die Astronomie mit Gammastrahlung bei Energien oberhalb von einigen 10 GeV hat im letzten Jahr-zehnt ein neues Fenster zum Kosmos aufgestoßen und ermöglicht uns einen Blick auf die extremen Orte in unserem Universum. Die Strahlung entsteht in Supernova-Überresten, Schwarzen Löchern und aktiven Galaxien ‒ kosmischen Teilchenbeschleunigern, in denen Atomkerne und Elektronen auf gewaltige Energien beschleunigt werden.
Entgegen früherer Erwartungen sind hochenergetische Phänomene keine Ausnahme im Kosmos, sondern treten bei vielen galaktischen und extra-galaktischen Objekten während ihres Lebenszyklus auf. Man kennt derzeit über 2000 Quellen von GeV-Strahlung und über 150 Quellen von TeV-Strahlung. Die Ergebnisse der Gamma-Astronomie sind ein wichtiger Baustein zum Verständnis der Entwicklung der Milchstraße und unseres Universums. Bisher wurde diese Art der Gamma-Astronomie jedoch mit Instrumenten betrieben, die nur einem begrenzten Kreis von Nutzern zugänglich sind. Mit dem Cherenkov Telescope Array CTA wird jetzt von einem internationalen Konsortium von über 1000 Wissenschaftlern und Ingenieuren der Schritt hin zu einem offenen Observatorium vorangetrieben. Ausgehend von den aktuellen Erkenntnissen der Gamma-Astronomie werde ich in dem Vortrag einen Ausblick wagen, was wir in die Zukunft mit CTA lernen können.