Biomedizinische Bildgebung – Vom Röntgenbild zur Ultra-Hochfeld-Magnetresonanztomographie
Zeit
Sprecher:innen
- Prof. Dr. Dr. Wolfhard Semmler
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Im Berliner Physikalischen Kolloquium im Magnus-Haus hat
Prof. Dr. Dr. Wolfhard Semmler,
Medizinische Physik in der Radiologie, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg,
vorgetragen.
Zusammenfassung
Die diagnostische Bildgebung hat mit der Entdeckung der X-Strahlen im Jahre 1895 durch Wilhelm Conrad Röntgen die medizinische Diagnostik entscheidend verändert. Erstmals war es möglich, in-vivo die regelrechte, aber auch insbesondere die pathologisch veränderte Anatomie darzustellen. Die Anwendung der Strahlen beschränkte sich bald nicht nur auf die Diagnotik, sondern auch auf deren therapeutische Anwendung. Entscheidende Impulse für neue bildgebende Verfahren wurden erst etwa ein halbes Jahrhundert später durch die Entwicklung von ersten Ultraschallgeräten und der Anger-Kamera gegeben. Die rasante Entwicklung der Rechner ermöglichte es dann, schnelle Rekonstruktionsalgorithmen zu benutzen, um Schnittbilder zu erstellen. Diese Erfindung führte zu der bahn brechenden Entwicklung der Schnittbildverfahren, die eine Revolution in der Bildgebung nach sich zog. Heute sind anatomische dreidimensionale Darstellungen mit höchster räumlicher Auflösung bis in den Submillimeterbereich möglich. Parameterbilder liefern tiefe Einblicke in normale und pathologische funktionelle und metabolische Vorgänge in-vivo. In dieser Übersicht wird die Entwicklung der bildgebenden Verfahren nach gezeichnet und die wesentlichen Beiträge der Physik in diesem Forschungsgebiet dargestellt.