EBIT: Eine neue Quelle zur Erzeugung hoch-ionisierter Atome
Zeit
Sprecher:innen
- Prof. Dr. G. Fußmann
Im Berliner Physikalischen Kolloquium im Magnus-Haus hat
Prof. Dr. G. Fußmann,
Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Bereich Plasmadiagnostik, Berlin,
vorgetragen.
Zusammenfassung
Während in der Vergangenheit hochionisierte Atome mit Ladungszahlen Z > 30 nur in großen Beschleunigungsanlagen produziert werden konnten, gestattet eine Elektronenstrahlquelle vom Typ EBIT die Erzeugung aller nur möglichen Ionen (u.a. vollständig ionisiertes Uran) unter normalen Laborbedingungen. Weltweit sind nunmehr fünf derartige Anlagen im Einsatz. In der 1996 am IPP-Berlin in Betrieb genommenen EBIT-Apparatur wurden bislang die Untersuchungen auf W+z (Z = 60-70) und Kr+z (Z = 30-36) Ionen konzentriert, die in den Hochtemperaturplasmen der Kernfusionsexperimente von Bedeutung sind. Durch kurzzeitige Variation der Elektronenstrahlenergie lassen sich für diese Ionen die wichtigen Wirkungsquerschnitte für Anregung und dielektrische Rekombination absolut vermessen. Im Vortrag wird auch auf den Einschluß der Ionen im kombinierten E- und B-Feld und die Folgen der starken Coulomb-Wechselwirkung in der Falle eingegangen. Abschließend sollen auch die Anwendungsmöglichkeiten in anderen Bereichen angesprochen werden.