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Intergalaktisches Gas und die "fehlenden" Baryonen im Universum

Berliner Physikalisches Kolloquium (BPK)

Zeit

Beginn
01.07.2010 - 18:30

Ort

Magnus-Haus
Am Kupfergraben 7
10117 Berlin

Moderation

Dieter Breitschwerdt (TU Berlin)

Sprecher:innen

  • Prof. Dr. Philipp Richter

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Im Berliner Physikalischen Kolloquium im Magnus-Haus hat

Prof. Dr. Philipp Richter,

Institut für Physik und Astronomie, Universität Potsdam,

vorgetragen.

Zusammenfassung

Der überwiegende Teil der baryonischen Materie im Universum befindet sich nicht etwa in Form von Sternen in Galaxien, sondern verteilt sich als diffuses, teil-ionisiertes Plasma in großskaligen Filamenten im intergalaktischen Raum. Es ist dieses intergalaktische Medium, aus welchem die Galaxien das Material für neue Sterne heranziehen und welches den kosmischen Materiekreislauf auf großen Skalen bestimmt. Beobachtungen und numerische Simulationen haben gezeigt, dass sich der physikalische Zustand des intergalaktischen Gases als Folge der voranschreitenden Strukturentwicklung im Universum erheblich verändert. Dadurch "versteckt" sich ein zunehmender Anteil der baryonischen Materie in Form eines fast vollständig ionisierten, heißen Mediums, welches aufgrund der extrem geringen Teilchendichte kaum Strahlung emittiert. Erst durch aufwendige Beobachtungskampagnen mit dem Hubble-Weltraumteleskop in den letzten Jahren konnte diese Gasphase durch Absorptionsspektroskopie hoch-ionisierter Elemente (insbesondere fünffach ionisierter Sauerstoff) nachgewiesen werden. Der Vortrag versucht, einen Überblick über die faszinierenden Eigenschaften des intergalaktischen Mediums und seine Rolle in der Entwicklung galaktischer Strukturen im Universum zu geben.