Kristallzüchtung anorganischer Materialsysteme im Weltraum
Zeit
Sprecher:innen
- Prof. Dr. Klaus-Werner Benz
Im Berliner Physikalischen Kolloquium im Magnus-Haus hat
Prof. Dr. Klaus-Werner Benz,
Kristallographisches Institut, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg,
vorgetragen.
Zusammenfassung
Die Materialforschung unter Weltraumbedingungen, im besonderen die Kristallzüchtung, hat sich in den letzten 10-15 Jahren zu einem interessanten Arbeitsgebiet mit interdisziplinären Wechselwirkungen entwickelt. Besonderheiten sind die Kristallzüchtung aus Nährphasen ohne den Einfluss einer störenden Auftriebskonvektion. Mit freien Schmelzzonen können im Weltraum durch das fehlende Gewicht der Schmelze Kristalle mit größeren Durchmessern als auf der Erde gezüchtet werden. Andererseits lassen sich durch die Intensität und Frequenz von mikroskopischen Dotierstoff-Inhomogenitäten im gewachsenen Kristall Rückschlüsse auf die Fluiddynamik in metallischen Schmelzen ziehen (Untersuchungen zum Marangoni-Effekt ohne Auftriebskonvektion). Über Ergebnisse der letzten Jahre wird berichtet.