Künstliche Muskeln aus Kohlenstoff-Nanoröhrchen
Zeit
Sprecher:innen
- Dr. Siegmar Roth
Im Berliner Physikalischen Kolloquium im Magnus-Haus hat
Dr. Siegmar Roth,
Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, Stuttgart,
vorgetragen.
Zusammenfassung
Seit ihrer Entdeckung vor etwa 10 Jahren haben Kohlenstoff-Nanoröhrchen viel Aufmerksamkeit erregt, als Quantendrähte, als kalte Elektroden für Feldemission, als Absorber für die Wasserstoff-Speicherung. Der gegenwärtige Vortrag befaßt sich mit Nanotubes als Aktoren („künstlichen Muskeln“). Wenn man Nanotubes elektrisch auflädt (etwa in elektrochemischen Experimenten) ändert man die chemischen Bindungsverhältnisse, und die Nanotubes strecken sich. Diesen Effekt kann man für Aktoren ausnutzen, die effizienter sind als herkömmliche piezoelektrische Aktoren. In Zukunftsvisionen der Nanomechanik würden sich solche Aktoren insbesondere dazu eignen, Ventile und Pumpen in „chemischen Fabriken zu steuern, die auf Silizium-Chips integriert sind“.