MvL-Kolloquium: Prof. Dr. Ferenc Krausz
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Attosekundenphysik: Ein Blick ins Innere der Atome
In diesem Max-von-Laue-Kolloquium sprach
Prof. Dr. Ferenc Krausz,
Max-Planck-Institut für Quantenoptik, Garching, und
Ludwig-Maximilians-Universität München.
Im Anschluss an das Kolloquium fand ein Stehempfang im Thaersaal, Humboldt-Universität zu Berlin, Invalidenstraße 42, 10115 Berlin, statt.
Die Entwicklung von Techniken zur Erzeugung und Charakterisierung ultrakurzer Laserpulse hat die Ultrakurzzeitmesstechnik und -spektroskopie revolutioniert. Mittels Femtosekundenlaserpulsen (1 fs = 10−15 s) kann heute die Bewegung von A-tomrümpfen in Molekülen (und somit chemische Reaktionen) in Zeitlupe verfolgt und sogar kontrolliert werden. Für die Beobachtung der Bewegung von Elektronen innerhalb von Atomen sind allerdings selbst die kürzesten (5–10 fs), aus wenigen Oszillationszyklen bestehenden Laserpulse viel zu lang. Dank einer vollständigen Kontrolle des elektromagnetischen Feldes in Kürzestlaserpulsen konnten kürzlich einzelne Attosekundenpulse (im weichen Röntgenbereich) erstmals reproduzierbar erzeugt und verläßlich zeitaufgelöst gemessen werden. Die neuen Techniken erlauben die Kontrolle und Verfolgung elektronischer Prozesse innerhalb von Atomen mit einer Präzision und Auflösung im Attosekundenbereich (1 as = 10−18 s).