MvL-Kolloquium: Prof. Dr. Fritz Haake
Zeit
Dateien
Bahnenbüschel als Skelett von Chaos, klassisch wie quantenmechanisch
In diesem Max-von-Laue-Kolloquium sprach
Prof. Dr. Fritz Haake,
Fachbereich Physik, Universität Duisburg-Essen.
Im Anschluss an das Kolloquium fand ein Stehempfang auf der Galerie im 1. Stock des
Eugene-Paul-Wigner-Gebäudes, Technische Universität Berlin, Hardenbergstraße 36, 10623 Berlin, statt
Wie erst kürzlich entdeckt existieren lange peri-odische Bahnen chaotischer Dynamiken nicht isoliert und unabhängig voneinander, sondern in dicht gepackten Büscheln. Unter schwacher Auflösung sieht ein Büschel aus wie eine einzige Bahn, obwohl die enthaltenen Bahnen sich topologisch unterscheiden.
Das Bauprinzip von Büscheln liegt in „Selbstbegegnungen“, wo zwei oder mehr Stücke einer Bahn eng beieinander laufen. Die Wirkungen der Bahnen eines Büschels können beliebig kleine Unterschiede aufweisen.
Für Wirkungsdifferenzen der Größenordnung der Planckschen Konstanten entsteht quantenmechanisch konstruktive Interferenz der Feynman-Amplituden der Bahnen. Als Quantensignatur der Bahnenbüschel findet man daher universelle Fluktuationen in Energiespektren und Transporteigenschaften chaotischer Systeme.