MvL-Kolloquium: Prof. Dr. Johanna Stachel
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Das „Wunderland“ von ALICE am LHC: Quantenflüssigkeiten aus Quarks und Gluonen
In diesem Max-von-Laue-Kolloquium sprach
Prof. Dr. Johanna Stachel,
Physikalisches Institut der Universität Heidelberg und
Präsidentin der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.
Im Anschluss an das Kolloquium fand ein Stehempfang im 2. Stock des Universitätsgebäudes am Hegelplatz, Humboldt-Universität zu Berlin, Dorotheenstraße 24, 10117 Berlin, statt.
Die Theorie der starken Wechselwirkung, die Quantenchromodynamik, sagt bei hohen Temperaturen und Dichten einen neuen Materiezustand voraus, in dem das Confinement von Quarks und Gluonen aufgehoben ist. Dieser Zustand, das Quark-Gluon Plasma hat im frühen Universum bis zu einem Alter von etwa 10 µs existiert. Seit etwas über 20 Jahren werden Experimente an Beschleunigern durchgeführt, um diesen Zustand wenigstens kurzzeitig wiederherzustellen. Ende 2010 wurden die ersten Kollisionen von Blei-Kernen am LHC im CERN untersucht. Dieser Vortrag wird die ersten Ergebnisse des ALICE-Experiments dazu vorstellen und in den Kontext anderer experimenteller Ergebnisse und der theoretischen Interpretation setzen. Diese heißesten untersuchten Systeme zeigen in gewissen Aspekten dramatische Ähnlichkeit mit dem Verhalten der kältesten Systeme, die man im Labor herstellen und untersuchen kann, den kalten Quantengasen.