Neuronale und molekulare Grundlagen einfacher Lernvorgänge
Zeit
Sprecher:innen
- Prof. Dr. Randolf Menzel
Im Berliner Physikalischen Kolloquium im Magnus-Haus hat
Prof. Dr. Randolf Menzel,
Institut für Tierphysiologie (Neurobiologie), Freie Universität Berlin,
vorgetragen.
Zusammenfassung
Zu den besonders spannenden Fragen der Neurowissenschaft gehören die nach den Mechanismen des Lernens und der Gedächtnisbildung. Es wird allgemein angenommen, dassdie Speicherung neuer Information im Nervensystem auf der Veränderung der synaptischen Verschaltung beruht. Einfache Lernvorgänge wie das assoziative Lernen beim Konditionieren können an geeigneten Modellsystemen besonders gut untersucht werden. Am Beispiel des Duftlernens der Honigbiene wird das im einzelnen vorgeführt. Aus den Ergebnissen lässt sich ein Modell der elementaren Vorgänge des assoziativen Lernens ableiten und mit Daten anderer Untersuchungen zum Lernen bei Tieren vergleichen. Daraus ergibt sich die Hypothese, dass die molekularen und zellulären Bauelemente des assoziativen Lernens recht einheitlich sind, so dass sich auch Einsichten über die elementaren Vorgänge des Lernens im menschlichen Gehirn eröffnen könnten.