Ötzi, der prähistorische Eismann
Zeit
Sprecher:innen
- Prof. Dr. Walter Kutschera
Im Berliner Physikalischen Kolloquium im Magnus-Haus hat
Prof. Dr. Walter Kutschera,
Institut für Isotopenforschung und Kernphysik, Universität Wien,
vorgetragen.
Zusammenfassung
Ein Bergsteigerehepaar aus Stuttgart entdeckte durch Zufall im Jahre 1991 auf einem hohen Übergang der Ötztaler Alpen in einer eisgefüllten Gratmulde (3210 m) den teilweise freigelegten Körper eines Mannes. Wie sich durch 14C-Datierungen bald herausstellte, hatte dieser Mann, der nach seinem Fundort schnell „Ötzi“ getauft wurde, vor rund 5200 Jahren gegen Ende der Steinzeit gelebt. Er war offenbar in dieser einsamen Höhe mitten aus dem Leben heraus gerissen worden und samt seiner neolithischen Ausrüstung in einem natürlichen Eisgrab außergewöhnlich gut erhalten worden. Im Vortrag wird ein Überblick über diesen einmaligen Fund gegeben, wobei insbesondere auf neuere 14C-Altersbestimmungen an verschiedenen Objekten von der Fundstelle eingegangen wird. Diese Messungen wurden am Vienna Environmental Research Accelerator (VERA) durchgeführt. Unter Zuhilfenahme dieser und anderer naturwissenschaftlicher Untersuchungen soll versucht werden, die Lebens- und Umweltbedingungen von Ötzi nachzuvollziehen.