Wie entwickeln sich Scheibengalaxien? Multiwellenlängen-Beobachtungen des interstellaren Mediums als Schlüssel zum Verständnis
Zeit
Sprecher:innen
- Prof. Dr. Ralf-Jürgen Dettmar
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Im Berliner Physikalischen Kolloquium im Magnus-Haus hat
Prof. Dr. Ralf-Jürgen Dettmar,
Astronomisches Institut, Ruhr-Universität Bochum,
vorgetragen.
Zusammenfassung
Sehr unterschiedliche Beobachtungsmethoden werden benötigt, um die verschiedenen Formen des atomaren Wasserstoffs in Galaxien nachzuweisen. Während das neutrale Wasserstoffgas im langwelligen Radiobereich beobachtet wird, strahlt eine warme ionisierte Komponente im optischen Spektralbereich. Das heiße interstellare Plasma ist nur noch mit Röntgensatelliten zugänglich. Vergleichenden Beobachtungen dieser verschiedenen Formen des Gases, aus dem letztendlich auch Sterne und Planeten entstehen, geben wichtige Hinweise für ein MultiphasenModell des interstellaren Mediums, mit dem die Umverteilung der Nukleosyntheseprodukte massereicher Sterne in Galaxien detailliert beschrieben werden kann. Die Energiefreisetzung durch Supernova-Explosionen führt dabei zu Phänomenen wie galaktischen Winden, deren Eigenschaften wiederum für die Entstehung von Galaxien von Bedeutung sind.