Karl Scheel, Informationen
Geburt
Karl Scheel wird als Sohn eines Rostocker Bäckermeisters geboren, Kindheit und Jugend in der Wollenweberstraße. Das Geburtshaus Karl Scheels.
Abitur
Abitur an der Großen Stadtschule zu Rostock. Nach einem Semester in Rostock Wechsel des Studienortes: Berlin. Vorlesungen u.a. bei Helmholtz, Knoblauch, Kundt, Pernet. Promotionsarbeit über „Die Ausdehnung des Wassers mit der Temperatur mittels des thermometrischen Verfahrens“ im Privatlabor von Pernet.
Promotion
Mitglied der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin. Eintritt in die Physikalisch-Technische Reichsanstalt (PTR) als „Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter".
Mitarbeiter (gemeinsam mit Gumlich) im Wärmelaboratorium der PTR unter Max Thiessen.
Eintritt in die Schriftleitung der „Fortschritte der Physik“.
Im kommenden Jahrzehnt wird Scheel Geschäftsführer und Schriftführer der DPG.
Neuorganisation der „Fortschritte der Physik“, Redaktion des neugegründeten „Literaturverzeichnisses der Fortschritte der Physik“, Redaktion der „Verhandlungen der DPG“
„Mitglied“ der PTR, Leitung der großen Bibliothek der PTR.
Fortsetzung der Arbeiten über die spezifischen Wärmen von Wasserstoff, Methan, Acethylen, Äthyl und Äthan und der Ausdehnung des Quarzes bis hinunter zur Temperatur des flüssigen Wasserstoffs.
Geheimer Regierungsrat und Leiter der physikalisch-technischen Abteilung der PTR.
Gemeinsam mit Eugen Goldstein und Wilhelm Conrad Röntgen Ehrenmitglied der DPG, Leibniz-Medaille.
Herausgabe von „Landolf-Börnstein: Physikalisch-Chemische Tabellen“ (mit Walther Roth).
Herausgabe des (blauen) „Handbuchs der Physik“ (mit Geiger), Herausgabe des „Physikalisches Handwörterbuchs“ (mit Berliner), Initiierung und Leitung des „Literarischen Referats“ der PTR.
Dr.-Ing. h.c., Technische Hochschule Stuttgart.
Die Große Stadtschule zu Rostock feiert ihr 350-jähriges Bestehen.
Pensionierung
Das Blaue Handbuch ist fertiggestellt.
70. Geburtstag
Große Feier des 70. Geburtstages, u.a. mit Brüche, Grotrian, v.Laue, Mey, Planck, Ramsauer und Frau Scheel.
Tod
Karl Scheel stirbt 8 Monate nach seinem 70. Geburtstag. Er hinterläßt ein nicht unbeträchtliches Vermögen.
Das Grab
Krematorium Wilmersdorf, W. Grotrian spricht von dem „getreuen Eckart der deutschen Physik“. Das Grab Karl Scheels.
Scheels Frau Melida stirbt unter elenden Nachkriegsbedingungen in einem Altersheim an Hunger.
Max von Laue berichtet anläßlich einer Gedächtnisfeier zu Scheels Geburtstag über das Testament Melida Scheels.
Das im Wesentlichen in Wertpapieren angelegte Scheel-Vermögen hat inzwischen wieder einen Wert von 100.000 DM.
Rechtsanwalt Schwarz zahlt das Scheel-Vermächtnis von 100.000 DM an die Physikalische Gesellschaft zu Berlin aus und erhält später die Karl-Scheel-Medaille.
Der Karl-Scheel-Schülerpreis wird an der Großen Stadtschule zu Rostock erstmalig vergeben. Bild des ersten Preisträgers.